Zum Gedenken an Gary D.
Völlig unerwartet wurde unser Freund Gerald im Alter von
nur 52 Jahren am 1. September 2016 aus dem Leben gerissen.
Wir sind schockiert und traurig. Unsere Gedanken sind bei
seiner Frau Nicole und bei seiner Mutter.
Wir haben unser Leben seit den frühen achtziger Jahren mit
Gerald geteilt, wir haben mit ihm gefeiert, wir haben mit
ihm gelacht. Gerald war immer da – selbst wenn wir uns
zwischenzeitlich mal mehrere Monate oder Jahre nicht
gesehen haben. Er war immer da – weil er uns mit seiner
Leidenschaft für die Musik infiziert hat. Seine Liebe war
die amerikanische Disco-Musik der Jahre 1977 bis 1979.
Viele von uns hätten ohne Gerald wohl nie von dieser in
Deutschland kaum bekannten Musikrichtung erfahren.
Unvergessen sind die heiß begehrten Mix-Tapes von DJ GARY
DEE. Welch ein Sound, was für Übergänge! Seine
Plattensammlung war schon in den achtziger Jahren
gewaltig. Jede einzelne Platte trug den legendären
Stempel:
Property of
DJ GARY DEE
Gerald versorgte uns mit der besten Musik und er brachte
uns das Mixen bei. Wo andere Menschen ihren
Wohnzimmertisch stehen haben, stand bei Gerald das
Mischpult; statt Deckenbeleuchtung gab es Schwarzlicht und
Punktstrahler. In diesem „Wohnzimmer“ entstanden viele
Freundschaften, die bis heute Bestand haben.
Vielen Dank dafür, Gary!
Ab Ende der Achtziger Jahre verschrieb sich Gary mehr und
mehr der elektronischen Musik und machte als DJ und
Produzent eine Karriere, die ihn in alle Teile der Welt
führte. Und trotz aller Erfolge im Bereich Techno und
Trance ist seine Liebe zu „Old School Disco“ nie
erloschen. Als wir Gerald im Jahr 1999 von unserer Idee
erzählten, noch ein einziges Mal eine Revival-Party im
Stile des Hamburger Trinity oder des New Yorker Studio 54
zu organisieren, fragte er – der inzwischen weltbekannte
DJ – in aller Bescheidenheit: „Sagt mal, dürfte ich da
denn auch mal eine Stunde auflegen?“ Was für eine Frage –
wir haben uns wahnsinnig gefreut, dass unser Freund und
Disco-Idol GARY DEE gemeinsam mit uns auflegen würde.
Als diese Party im Februar 2000 dann tatsächlich im Studio
Maschen stieg, hat Gary an den Plattentellern ein
unglaubliches Disco-Inferno abgefackelt. Statt einer
Stunde legte er ganze vier Stunden auf. Zu „The Break“,
„Never gonna say goodbye“ oder „Move on up“ tanzten wir
uns die Füße blutig. Gary hat mit diesem Auftritt im
Alleingang das Disco-Comeback in Hamburg eingeleitet.
Eigentlich als einmaliges Disco-Revival im Kreise seiner
alten Freunde geplant, entstanden aus diesem Abend die
alljährlichen 54
Disco Nights. Und Gary hat verdammt viel Herzblut
eingebracht: Er legte auf jeder einzelnen Party auf, er
komponierte eigens für die Party neue Disco-Tracks und er
hat diese Website –
www.54disco.de
– programmiert. Mit anderen Worten: Es war seine Party!
Ganz nebenbei legte Gary mit unserer 54-Party-Reihe, die
wir auch zweimal im Hamburger Edelfettwerk gefeiert haben,
den Grundstein für die Trinity-Party. Bis zuletzt hat er
dort mit Freunden wie Jens Lissat die Tanzfläche beben
lassen. Das Foto unten zeigt Gerald „im Einsatz“ auf
unserer 2007er Disco-Night im Edelfettwerk.
Gerald, Deine Musik, Deine verrückten Ideen und Dein
Lachen werden uns fehlen. Du wirst uns fehlen!
Deine Disco-Freunde
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